Neue Recherche: Giftige Gemeinnützigkeit

Weltweit führt der Einsatz von Pestiziden zu schätzungsweise 385 Millionen akuten Vergiftungen pro Jahr, 11`000 davon mit tödlichem Ausgang. 99 Prozent der Todesfälle ereignen sich in Entwicklungsländern, in denen die Vorschriften meist weniger streng und der der finanzielle Druck grösser ist.

Die Syngenta-Stiftung mit Sitz in Basel ist gemeinnützig, realisiert weltweit Projekte mit renommierten Entwicklungs- und Forschungspartnern und fördert laut Stiftungszweck eine nachhaltige Landwirtschaft. Doch unsere Recherche zeigt: In unterstützten Projekten in Kenia werden hochgefährliche Pestizide ohne Schutzausrüstung verkauft und eingesetzt.

Zudem bewirbt die Syngenta-Stiftung Produkte des Syngenta-Kopnzerns an „Farmers Hubs“ in Kenia. Das ist problematisch, denn die Stiftung ist laut Basler Steuerbehörde gemeinnützig und steuerbefreit – sie müsste also im Allgemeininteresse und uneigennützig handeln.

Fraglich ist zudem, weshalb die Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA im Rahmen mehrerer Projekte mit der Syngenta-Stiftung zusammenarbeitet. Die Ansichten der beiden Organisationen, was eine nachhaltige Landwirtschaft ist, könnten unterschiedlicher nicht sein.

Die ganze Recherche gibt es unter reflekt.ch/syngenta zu lesen und sie erscheint in der Sonntagszeitung vom 31.12.2023.