Im «Fall Antepay» – rund um dubiose Bezahlkarten, illegales Glücksspiel und den FC Zürich – wurde heute erstmals eine Person verurteilt. Der Betreiber eines türkischen Quartierladens im Zürcher Langgstrassenquartier hat während drei Jahren 10,5 Millionen Franken aus verbrecherischen Tätigkeiten gewaschen. Heute Morgen wurde er vom Bezirksgericht Zürich unter anderem der schweren Geldwäscherei schuldig gesprochen. Laut Anklageschrift stammt das Geld aus dem internationalen Kokainhandel, dem illegalen Glücksspiel und weiteren Verbrechen.
Es ist das erste Urteil in einem umfangreichen Verfahren, das die Zürcher Staatsanwaltschaft seit 2019 gegen die türkisch-schweizerische Glücksspielmafia führt. Im Oktober 2022 berichteten wir im Podcast «Der Fall Antepay» erstmals über die Organisation, die dubiose Bezahlkarte Antepay und deren Bezug zum FC Zürich. Rund ein Jahr später nahm die Polizei fünf führende Mitglieder der Glücksspielmafia fest – unter ihnen den mutmasslichen Boss M.Y. (Name geändert). Eine Woche später wurde auch der heute verurteilte Ladenbesitzer verhaftet. Laut Anklageschrift war M.Y einer seiner wichtigsten Kunden. Allein unter seinem Namen und dem Kürzel «Ante» sind Geldtransfers in der Höhe von 1,6 Millionen Franken aufgelistet.
Der Beschuldigte ist geständig und wurde in einem abgekürzten Verfahren zu einer Freiheitsstrafe von 3 Jahren (davon 6 Monate unbedingt) und einer Ersatzforderung in der Höhe von 200’000 Franken verurteilt.
Alle Folgen des Podcast «Der Fall Antepay» kannst du hier nachhören.