Intensive Diskussion über ein dringliches Thema: Anina Ritscher, Christian Zeier, Elisabeth Stark und Neele Heiser (v.l.n.r). Letzte Woche waren wir mit unserer Recherche «Die Uni-Protokolle» zu Gast im Theaterhaus Gessnerallee in Zürich. Der ausverkaufte Abend war Teil der neuen Gesprächsreihe «Monatsthemen». Nach einem einführenden Gespräch zwischen Christian Zeier (redaktioneller Leiter) und Anina Ritscher (Hauptverantwortliche der Recherche) diskutierten auf dem Podium Elisabeth Stark, Prorektorin Forschung der Universität Zürich, und Neele Heiser von der Mittelbauvereinigung Actionuni.
Das Gespräch zeigte, wie unterschiedlich Hochschulleitung und Mittelbau die Lage einschätzen – und wo sich ihre Analysen dennoch berühren. Ein zentraler Punkt: Das mangelnde Vertrauen vieler Universitätsangehöriger in bestehende Anlauf- und Beratungsstellen. Elisabeth Stark sprach vom «geringen Vertrauen in die Anlaufstellen, von denen wir überzeugt sind, dass sie personell gut besetzt sind und sich die Menschen wirklich bemühen, zu helfen.» Neele Heiser verwies auf eine aktuelle Studie von Actionuni, in der rund 40 Prozent der Teilnehmenden angaben, ihrer Institution nicht zu vertrauen, dass sie bei gemeldeten Problemen wirksam reagiert.
Während sich Elisabeth Stark vorsichtig optimistisch zeigte, dass ein Kulturwandel stattfindet und bessere Strukturen entstehen – etwa Betreuungskommissionen oder ein Betreuungsmonitoring –, stellte Neele Heiser die Systemfrage: Prekäre Anstellungen wie Kettenverträge, starke Abhängigkeiten und unzureichende Verfahren seien zentrale Ursachen des Problems – und bräuchten grundlegende Veränderungen.
Die ganze Recherche findest du unter reflekt.ch/uni.
